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Unsere Absicht

Von der Vergangenheit in die Zukunft

Merianin 2018+

Zum Gedenkjahr 2017 für Maria Sibylla Merian, 300 Jahre nach ihrem Lebensende, hat die Kreisgruppe des BUND Naturschutz zusammen mit der Nürnberger Merianschule im Heilkräutergarten am Hallertor ein Schmetterlings- und Insektenbeet angelegt. Dabei entstand die Zusammenarbeit mit Margot und Dieter Lölhöffel, die sich schon lange auf den Spuren von Maria Sibylla Merian für Schmetterlinge einsetzen und mehr Lebensraum für diese einfordern.

Ein Jahr später jährte es sich zum 350. Mal, dass Maria Sibylla Merian nach Nürnberg kam, und wir feierten unser eigenes lokales Jubiläumsjahr mit einigen neuen Initiativen unter dem Slogan:
„MERIANIN 2018+ Neuer Lebensraum für Insekten“

Unsere Ideen fanden viel Unterstützung und das Projekt Merianin 2018+ begann zu wachsen. Seitdem verteilen wir eine eigene Broschüre, in der Merians Forschung mit den Bedürfnissen von Bienen, Käfern und Schmetterlingen in der heutigen Zeit verglichen wird.

Wir haben einige Vorschläge entwickelt, um öffentliche Parks, Friedhöfe, Außenflächen von Wohnanlagen und Firmengebäuden, bisher vernachlässigte Restflächen, private Gärten und sogar Balkone in kleine Insektenparadiese zu verwandeln. Der Umweltpädagoge Stefan Mümmler geht mit Raupen und der entsprechenden Ausrüstung in Schulen. Die Kinder beobachten die Metamorphose dieser Raupen und bringen – nach einigen Wochen – die Schmetterlinge auf die nächstgelegene Wiese und lassen sie fliegen.

Logo unserer Initiative

Unsere Roll-ups beim „Tag des Botanischen Gartens“ in Erlangen im Sommer 2019

Unser sehr aktives Kindermuseum bietet mehrere Programme und Projekttage an, in denen die dringende Notwendigkeit, unsere Umwelt zu schützen, mit Merians vorbildlicher Arbeit verbunden wird. Gemeinsam haben wir drei große Roll-ups produziert:

(1) Merians Leben und Werk wird gegenübergestellt dem Roll-up mit
(2) Fakten und Abbildungen über Nürnberg in der Zeit, in der sie hier lebte.
(3) Leben und Werk von Johann Andreas Graff sind ein wichtiges ergänzendes Thema.

Wir bieten sie für Workshops in Schulen, für öffentliche Veranstaltungen in Gartencentern oder sogar im Botanischen Garten in Erlangen an. Dies sind nur einige Beispiele für die vielfältigen Aktivitäten unter der virtuellen Schirmherrschaft von Maria Sibylla Merian.

Die Merianin und Nürnberg

Schaubild: Die Merianin im Netzwerk der sozio-kulturellen Traditionen damals und heute

Sie wird in Nürnberg immer beliebter. Viele der hier lebenden Menschen wissen bereits, dass sie in ihrer Nürnberger Zeit „Frau Gräffin“ [Frau Graff] war, nennen sie aber lieber „Merianin“, mit der für die damalige Zeit üblichen weiblichen Endung an ihrem Mädchennamen. Menschen ganz unterschiedlicher sozialer Schichten (nicht nur Naturforscher oder Kunsthistoriker) interessieren sich für sie und ihre Stadt in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, eine Zeit, die in der wissenschaftlichen Forschung bisher vernachlässigt wurde – ebenso wie ihr Nürnberger Ehemann Johann Andreas Graff und seine Verdienste.

In den letzten zwei Jahren hat sich gezeigt, dass die Menschen aufmerksamer und kooperativer im Kampf um neue Lösungen für die Probleme unserer Zeit sind, wenn sie ein Echo in ihrer lokalen Geschichte finden und stolz auf die Vergangenheit ihrer eigenen Stadt sein können.

Wir hoffen also, dass MERIANIN 2018+ sich in unserer eigenen Tradition tief verwurzeln kann. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, damit unser Erfolg weitergehen und nachhaltig wirken kann.

In nächster Zeit – beginnend mit dem Jahr 2025 – werden sich innerhalb weniger Jahre weitere wichtige Ereignisse im Leben der Merianin zum 350sten Mal jähren. Alle diese Leistungen sind eng mit Nürnberg verbunden: Hier arbeitete sie intensiv und unermüdlich an ihren ersten sechs Werken. Hier wurden diese sechs Bücher veröffentlicht, für die sie bis heute weltberühmt ist. Bei Berührung der Titelblätter mit dem Cursor wird angezeigt, in welchem Jahr wir das 350. Jubiläum der Veröffentlichung eines Buches der Merianin in Nürnberg feiern können. Bitte ausprobieren!

1675

Erstes Blumenbuch

2025

1678

Zweites Blumenbuch

2028

1679

Erstes Raupenbuch

2029

1680

Drittes Blumenbuch

2030

1680

Neues Blumenbuch

2030

1683

Zweites Raupenbuch

2033

1682 kehrte die Merianin zwar aus familiären Gründen mit ihrem Mann und ihren Töchtern nach Frankfurt zurück, aber ein Jahr später erschien noch in Nürnberg ihr „Zweites Raupenbuch“. Diese langjährige, erfolgreiche Beziehung zu Nürnberg soll Anlass sein, um gerade in dieser Stadt auch in den kommenden Jahren an diese weltberühmte Künstlerin und Naturforscherin zu erinnern.

Aber es geht uns nicht nur um Erinnerungskultur: Ihre Recherchen als „erste Ökologin“ sind auch wegweisend für unsere gegenwärtige Zeit mit unseren gravierenden Umweltproblemen. Mithilfe der Merianin als symbolischer Schirmherrin wird es hoffentlich gelingen, in Nürnberg und seiner Nachbarschaft viele  Blumenwiesen und bunte Beete zu schaffen, wo Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten ein reiches Nahrungsangebot vorfinden und sich gern niederlassen.

Deshalb ist das kleine „+“ ein wichtiger Bestandteil unseres Mottos und weist in die Zukunft.

Die Initiative „Merianin 2018+“ will ausdauernd und ideenreich dazu beitragen, dass wir die summenden und flatternden Lebewesen auf den faszinierenden Kupferstichen der Merianin in Zukunft ebenso vielfältig auch in der Natur bewundern können.

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Bepflanzung im Maria-Sibylla-Merian-Garten auf der Kaiserburg mit dem Kupferstich ihrer Lilie und hochroten Käferlein (Foto: Dieter Lölhöffel)

Die Markenzeichen der Merianin-Initiative

2018 bis 2022

ab 2023

In Nürnberg konstruiert und in der ganzen Welt präsent

Virtuelle Denkmäler im Netz

Nicht nur in Nürnberg wird immer stärker Kritik daran geübt, dass es viel zu wenig öffentliche Gedenkorte für außergewöhnliche Frauen gibt. Es wird heftig darüber gestritten, wo im öffentlichen Raum neue Denkmäler aufgestellt und Straßen nach Frauen benannt werden können. In Neubauvierteln am Stadtrand bringen Straßennamen jedoch nur wenig öffentliche Aufmerksamkeit und geeignete Standorte für Denkmäler sind schwer zu finden. Zudem führen Gestaltungsfragen oft zu erbitterten, langwierigen Auseinandersetzungen.

In Nürnberg gelingt es, durch glückliche Umstände bei der Neugestaltung des Nägeleinsplatzes in der nördlichen Altstadt und mit Unterstützung des Stadtrats, ab 2022 in einer Grünanlage am Ufer der Pegnitz, einen „Merianin-Uferweg“ anzulegen. Außerdem werden mit der zunehmenden Bedeutung des „world wide web“ virtuelle Erinnerungsorte immer wichtiger. Die Webseite www.merianin.de ist deshalb als „lebendiges Denkmal“ konzipiert, in das auch in Zukunft neue wissenschaftliche Einblicke integriert werden können.

Margot Lölhöffel an ihrem Schreibtisch bei der Arbeit an der Webseite für die Merianin
(Foto: Medienwerkstatt Franken)

Medien-Besuch 2022

Die Medienwerkstatt Franken hat mit der erfahrenen Frauenforscherin Nadja Bennewitz und anderen Expertinnen ein Video über bedeutende Frauen in der Nürnberger Geschichte an dazu passenden Stationen in der Nürnberger Altstadt gedreht mit dem Titel „Nürnbergerinnen zwischen Reformation und Frauenwahlrecht“. Dieses Video, das am 24. April und 1. Mai 2022 gesendet wurde, ist als „virtuelles Denkmal“ ebenfalls dauerhaft im Netz anzuschauen.

Die Merianin wird – ungefähr in der Mitte des Videos – sogar an drei verschiedenen Standorten vorgestellt: an dem ehemaligen Wohnhaus, im Maria-Sibylla-Merian-Garten auf der Kaiserburg und an einem Schreibtisch mit der Webseite www.merianin.de an einem Bildschirm. Das Interview von Frau Bennewitz stimmt nicht in allen Details mit den Recherchen für diese Webseite überein. Dadurch wird jedoch deutlich, wie vielschichtig das Bild der Merianin heute noch nicht nur in historischen Romanen, sondern auch in der Forschung ist und wo wissenschaftliche Untersuchungen noch weiter vertieft werden sollten.

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